1. Was ist Datensammlung?
Datensammlung bedeutet, dass Informationen über Menschen, Geräte oder Verhalten automatisiert erfasst und gespeichert werden – oft, ohne dass wir es bewusst bemerken. Im digitalen Raum geschieht das auf Webseiten, in Apps, durch Sensoren oder bei Kartenzahlung.
2. Big Data & Webcrawler
Der Begriff Big Data beschreibt riesige Mengen von Daten, die aus verschiedensten Quellen zusammengetragen werden. Um das Internet systematisch zu durchsuchen, kommen sogenannte Webcrawler zum Einsatz – kleine Programme, die automatisch Webseiten besuchen und Informationen wie Links, Inhalte oder Strukturen auslesen. Google und Co. verwenden solche Technologien, um das Web durchsuchbar zu machen.
3. Cookies, Tracker und Kundenkarten
Beim Besuch einer Webseite werden häufig sogenannte Cookies gespeichert – kleine Dateien, die unser Verhalten verfolgen: Welche Seiten besuchen wir? Wie lange bleiben wir? Wohin klicken wir? Diese Informationen sind wertvoll für Marketing, Statistik oder personalisierte Werbung.
Deshalb müssen wir in der EU inzwischen aktiv zustimmen, bevor nicht-notwendige Cookies gesetzt werden dürfen. Webtracker, Social-Media-Plugins oder Analyse-Dienste (wie Google Analytics) nutzen oft dieselbe Technik. Auch Kundenkarten sammeln Daten: Was kaufen wir wann, wo und wie oft?
4. Dark Pattern – Wenn Design manipuliert
Unter dem Begriff „Dark Pattern“ versteht man gezielte Designtricks auf Webseiten oder Apps, die Nutzer*innen dazu bringen sollen, unbewusst persönliche Daten preiszugeben oder bestimmte Entscheidungen zu treffen, die sie eigentlich vermeiden wollten.
Typische Beispiele sind voreingestellte Häkchen bei Newslettern, versteckte „Ablehnen“-Buttons in Cookie-Bannern oder irreführende Farben bei Datenschutzoptionen. Solche Gestaltungen sind besonders problematisch, wenn sie das Prinzip der informierten Einwilligung untergraben.
Die EU versucht, mit der DSGVO und geplanten Gesetzen gegen manipulative UX vorzugehen. Dennoch bleiben Aufklärung und kritisches Nutzerverhalten zentrale Schutzfaktoren.
„Nicht jede Zustimmung ist freiwillig – manchmal ist sie nur gut versteckt.“
5. Google, Facebook & die Rolle von Monopolen
Große Plattformen wie Google, Facebook (Meta), Instagram und WhatsApp sammeln enorme Mengen an personenbezogenen Daten – teils über Jahre hinweg. Da viele dieser Dienste weltweit marktbeherrschend sind, entsteht ein Monopol auf Wissen über Menschen, Gewohnheiten und Bewegungsmuster.
Ohne starke Verschlüsselung wären diese Daten für Dritte leicht zugänglich. Wer seine Nachrichten in WhatsApp nicht verschlüsselt (Ende-zu-Ende), läuft Gefahr, dass Inhalte mitgelesen oder missbraucht werden können.
6. Wikipedia – Offenes Wissen im Wandel
Wikipedia zählt heute zu den meistgenutzten Nachschlagewerken weltweit. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 verfolgt sie das Ziel, freies Wissen für alle Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von Herkunft oder Bildung.
Millionen Artikel in Hunderten Sprachen, geschrieben von Freiwilligen, werbefrei und kostenlos: Wikipedia ist ein globaler Wissensspeicher. Auch viele Suchmaschinen, Sprachassistenten und KI-Modelle greifen auf diese Inhalte zurück.
Gleichzeitig steht Wikipedia vor Herausforderungen: nicht alle Themen sind gleich gut abgedeckt, Manipulationen oder Edit-Konflikte gefährden die Qualität, und die Community ist noch nicht sehr vielfältig.
Jede*r kann mithelfen – beim Schreiben, Korrigieren oder Spenden. Nur wenn viele mitmachen, bleibt Wikipedia lebendig.
„Wikipedia ist das Gedächtnis der Menschheit – aber nur, wenn wir es gemeinsam pflegen.“
7. Was mit gesammelten Daten möglich wird
Je mehr Daten vorhanden sind, desto besser können Maschinen „lernen“. Große KI-Modelle – sogenannte Large Language Models wie ChatGPT – werden mit riesigen Textmengen trainiert, die aus dem Internet stammen. Dazu gehören auch Kommentare, Webseiten, Bücher oder Nachrichten.
Einfach gesagt: Die KI liest unzählige Texte, merkt sich Muster und kann dadurch neue Inhalte erstellen oder Fragen beantworten. Ohne Datensammlung gäbe es keine moderne KI.
8. Zwischen Nutzen und Kontrolle
Daten können unser Leben vereinfachen – sei es durch Navigation, individuelle Empfehlungen oder schnelleres Finden von Informationen. Gleichzeitig entstehen Risiken: Daten können verkauft, falsch interpretiert oder für politische Manipulation verwendet werden.
Die Balance zwischen Datenschutz, Technologie und gesellschaftlichem Nutzen ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
„Wenn ein Produkt kostenlos ist, bist du wahrscheinlich das Produkt.“ – Sprichwort aus der Netzkultur