1. Wie Daten gespeichert werden
Digitale Daten werden als Kombinationen aus Nullen und Einsen gespeichert – in sogenannten Bits und Bytes. Die gängigsten Speichermedien sind heute Flash-Speicher (z. B. SSDs, USB-Sticks), Festplattenlaufwerke (HDDs) und zunehmend auch Cloud-basierte Speicherlösungen.
Je nach Einsatzzweck kommen unterschiedliche Formate zum Einsatz: Datenbanken für strukturierte Informationen, Dateisysteme für unstrukturierte Daten wie Bilder oder Videos, und verteilte Speicherlösungen für Big Data und KI-Trainingsdaten.
2. Wo Daten hauptsächlich gespeichert werden
Der Großteil unserer Daten wird heute in Rechenzentren gespeichert. Diese befinden sich auf der ganzen Welt – oft in Regionen mit kühlem Klima und stabiler Stromversorgung, wie z. B. Skandinavien, Irland, Kanada oder den USA.
Auch große Tech-Konzerne wie Google, Amazon, Microsoft oder Meta betreiben eigene globale Datacenter-Netzwerke. Gleichzeitig werden vermehrt Public-Cloud-Lösungen von vielen Unternehmen genutzt – nicht immer aus Überzeugung, sondern häufig, weil lokale Optionen reduziert oder von Anbietern abgekündigt werden. Dabei werden ihre Daten in gemeinsamer Infrastruktur gespeichert anstatt im eigenen, lokalen Hoheitsbereich (on-premise).
In der Cloud sinnvoll untergebracht sind Anwendungen, die von überall erreichbar sein sollen – wie z. B. Webseiten, öffentlich zugängliche Dienste oder E-Mail-Systeme. Auch zentrale Internetfunktionen wie die Verwaltung von Webadressen (DNS) werden oft in der Cloud betrieben. Auf der anderen Seite gibt es Bereiche, die besser im Unternehmen selbst bleiben sollten – etwa interne Datenbanken, Benutzerzugänge oder sensible Programme, die besonders schnell und zuverlässig arbeiten müssen. Denn wenn solche Systeme ausschließlich übers Internet laufen, kann es im Fehlerfall zu Ausfällen oder Verzögerungen kommen.
3. Entwicklung von Rechenzentren
Rechenzentren haben sich von kleinen Serverräumen zu hochautomatisierten, riesigen Industrieanlagen entwickelt. Moderne Rechenzentren bestehen aus Tausenden Servern, ausgeklügelten Kühlsystemen, Notstromversorgungen und Sicherheitsmaßnahmen. Die Standardisierung durch ISO-Normen (z. B. ISO 27001) spielt eine zentrale Rolle. Auch das neue LINZ AG Datacenter ist zertifiziert und wurde geplant und gebaut um für höchste Daten- und Versorgungssicherheit zu sorgen.
4. Energieeffizienz & Nachhaltigkeit
Energieeffizienz ist einer der größten Hebel für nachhaltige Digitalisierung. Unternehmen streben Power Usage Effectiveness (PUE)-Werte nahe 1,0 an. Moderne Anlagen arbeiten mit:
- Freiluftkühlung (Free Cooling)
- Rechenzentrumsabwärme für Fernwärme
- Strom aus Photovoltaik, Wind oder Wasserkraft
Ein neuer Trend in der Rechenzentrumsentwicklung ist die modulare Unterbringung in Containern, die im Meer versenkt werden – durch natürliche Kühlung und erneuerbare Energiequellen sollen so Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß deutlich reduziert werden.
„Jede Suchanfrage, jedes Bild, jede Mail verursacht Energieverbrauch – aber auch Verantwortung.“
5. Energieverbrauch & KI-Impact
Rechenzentren zählen bereits jetzt zu den größten Stromverbrauchern weltweit. Laut Schätzungen könnten sie bis 2030 für bis zu 10 % des globalen Stromverbrauchs verantwortlich sein – je nach Entwicklung.
Mit dem Boom künstlicher Intelligenz hat sich der Energiebedarf weiter verschärft: Das Trainieren großer Sprachmodelle (wie GPT, BERT & Co.) verbraucht teils Millionen Kilowattstunden. Auch der Betrieb solcher Modelle in Echtzeit (z. B. Chatbots, Bilderzeugung, Übersetzung) erfordert gewaltige Rechenressourcen.
Durch Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und das weltweite Internet der Dinge steigen die Anforderungen an Rechenzentren stetig. Gleichzeitig wächst der Druck, energieeffizient und klimafreundlich zu handeln. Nachhaltigkeit ist nicht mehr optional, sondern Grundvoraussetzung.