In einer – immer noch – sich zunehmend digitalisierenden Welt sind Datensätze und deren Verknüpfungen zu einer unvergleichbar wertvollen Ressource geworden, sei es, um Kundenprofile zu erstellen oder automationsunterstützte Systeme zu trainieren. Digitale Daten sind nicht nur das Rückgrat moderner Geschäftsmodelle, sondern haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale Gefüge und die Arbeitswelt. Daten werden oft als „das neue Öl“ bezeichnet.
Welt im Wandel
Dass die binäre Welt generell eine Bereicherung darstellt, steht außer Frage. Computer können viel schneller rechnen als wir Menschen, sind unvergleichbar genauer und belastbarer. Automationsgestützte Systeme und Abläufe sind jedoch zum Teil so komplex und umfangreich geworden, dass wir als einzelnes Individuum, ja selbst als Organisation, nicht mehr die Möglichkeit haben, alles bis ins kleinste Detail nachzuvollziehen. Viele Entwicklungen haben sich in den letzten 20–30 Jahren abgespielt und zahlreiche neue Wissenschaftsbereiche haben sich aufgetan. Technologie verändert das Bildungswesen, Verkehrssysteme, Umweltüberwachungssysteme und vieles mehr. Sie schreitet mit großen Schritten voran, und es gilt für uns, Schritt zu halten.
Herausforderungen am Arbeitsplatz
Es gibt eine Reihe von Punkten, die berücksichtigt werden sollten. Dazu gehört der Schutz persönlicher Daten und die Auswirkungen der Automatisierung auf die Beschäftigung. Es ist wichtig, dass es darüber Verständnis und Diskussion gibt. Für eine vernünftige Einschätzung der Auswirkungen bei Einführung automationsgestützter Entscheidungssysteme braucht es nicht unbedingt das Verständnis der darunterliegenden Technik dieser Systeme, sehr wohl aber:
- ein Verständnis für Informationskonstruktion:
Welche Daten werden herangezogen? Wie werden sie kombiniert? Wer bestimmt darüber? - eine Überlegung über die Informationsnutzung:
Wozu werden Informationen genutzt und wer bestimmt darüber? Was sind die Folgen? - und das Zusammenspiel von Mensch und Algorithmus:
Wie werden Daten vermittelt? Hat der Mensch Einspruchsrecht?
Quelle: Dreiklang der Daten, Vortrag Mag. Mario Becksteiner, Wirtschafts- Sozial- und Gesellschaftspolitik AK OÖ
Auch ist es von größter Bedeutung, ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung von Daten zur Förderung unternehmerischer Ziele und dem Schutz der Rechte und der Privatsphäre der Mitarbeiter*innen zu finden. Nur so kann eine nachhaltige und vertrauensvolle Arbeitsumgebung geschaffen werden, die den Herausforderungen der digitalen Ära gewachsen ist.
Fazit
Digitale Grundrechte sind heute ein wesentlicher Teil moderner Menschenrechte. Der freie Zugang zu Information, ungehindertes Surfen sowie der Schutz der Privatsphäre gehören ebenso dazu wie das Recht auf digitale Teilhabe. Die Netzneutralität sichert, dass alle Daten im Internet gleich behandelt werden – unabhängig vom Absender oder Inhalt. Ohne faire digitale Rechte drohen Ungleichheit, Zensur oder Ausgrenzung im digitalen Raum.